Reizdarmsyndrom
Was wird unter einem Reizdarmsyndrom verstanden?
Beim Reizdarm oder auch Colon irritable liegt eine Störung der Darmfunktion vor. Die Patienten leiden unter Magen-Darmbeschwerden, ohne dass krankhafte Befunde in der Laborchemie oder über bildgebende bzw. endoskopische Verfahren nachgewiesen werden können.
Ist das Reizdarmsyndrom ein häufiges Problem?
Das Reizdarmsyndrom ist fast so häufig wie eine gewöhnliche Erkältung oder ein Migräneleiden. Fast 50 % der Patienten mit Magen-Darm-Beschwerden leiden unter einem Reizdarmsyndrom. Frauen sind sehr viel häufiger betroffen.
Wie äußert sich das Reizdarmsyndrom?
Nicht alle der folgenden Beschwerden müssen auftreten. Auch sind die Symptome nicht immer gleich stark ausgeprägt.
- Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe oft besser nach Stuhlentleerung
- Chronische Verstopfung oder Durchfall
- Blähungen, Gefühl des Aufgetriebenseins
- Übelkeit
- Schleimausscheidung über den Stuhl
Welche Untersuchungen sind sinnvoll?
Bei allen Patienten sollte eine Blutuntersuchung erfolgen. Abhängig von dem Beschwerdebild sind eine Ultraschalluntersuchung und eine Darmspiegelung sinnvoll.
Was kann beim Reizdarmsyndrom helfen?
Ziele der Behandlung sind eine Verbesserung der Lebensqualität insbesondere durch den Erwerb einer anderen Einstellung gegenüber den Beschwerden. Die Betroffenen müssen wissen, dass es sich nicht um eine bedrohliche Erkrankung sondern um Befindlichkeitsstörungen handelt, die immer mal wieder, mal heftiger, mal weniger heftig auftreten können.
Eine Nahrungsumstellung mit Vermeiden von sogenannter FODMAP (fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und Polyole) kann helfen, die Reizdarmbeschwerden zu lindern. Diese Nahrungsbestandteile sind nicht schädlich, bei der Verdauung entstehen jedoch vermehrt Gase. Diese belasten den gereizten Darm zusätzlich und können zu Durchfall, Blähungen und Schmerzen führen.
Über www.fodmap-info.de erhalten Sie eine Übersicht in tabellarischer Form über Nahrungsmittel, die viele FODMAP enthalten.
Bewegung, Meditationen, autogenes Training, ausreichender Schlaf führen zusätzlich zu einer Besserung.
Je nach Art Ihrer Beschwerden können wir Ihnen lindernde Medikamente verordnen.